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German-New Zealand Chamber of Commerce

Agritech

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Unter den entwickelten Volkswirtschaften genießt Neuseeland hinsichtlich seiner landwirtschaftlichen Erfolge eine einzigartige Position. Mehr als 70% der neuseeländischen Exporte bestehen aus land- und forstwirtschaftlichen Produkten, wobei die globale Nachfrage weiterhin steigt. Der Schlüssel diesen Erfolgs liegt im hochentwickelten Agrarsektor des Landes. Von cleveren Startups bis hin zu weltweit führender Forschungsarbeit - Neuseeland steht an der Spitze eines 210€ Milliarden schweren, globalen Marktes.

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Landwirtschaftliche Erfolgsgeschichte

Gemäßigtes Klima, frei von Tier- und Pflanzenkrankheiten und ein historisch gesehen günstiges Land - im letzten halben Jahrhundert war Neuseeland in der Lage, einheimische Produzenten auf fast jedem Markt zu übertreffen. Neuseelands Agrarexporte versorgen täglich 40 Millionen Menschen weltweit. Die Produktion des Primärsektors hat einen Wert von fast 27,8 € Milliarden  jährlich. Allerdings verliert das "Land der langen weißen Wolke" einige seiner Wettbewerbsvorteile - Neuseeland hat jetzt einen der höchsten Grundstückspreise der Welt und vergleichsweise hohe Arbeitskosten. Da andere Länder beginnen, Neuseeland bei der Produktion von kostengünstigen landwirtschaftlichen Produkten einzuholen und zu übertreffen, muss das Land nun eher auf hochwertige als auf kostengünstige Produkte setzen, um seine landwirtschaftlichen Erfolge weiter zu steigern.

Neuseeland profitiert von seinem strategischen Zugang zu den asiatisch-pazifischen Märkten und hat bedeutende Freihandelsabkommen mit lokalen Partnern geschlossen. Seine Lage, gepaart mit einem wachsenden Ruf als Produzent hochwertiger, nachhaltiger und tierleidfreier Lebensmittel sowie hohen F&E-Ausgaben für fortschrittliche Anbautechnologien könnte es Neuseeland ermöglichen, seine Position an der Spitze der landwirtschaftlichen Nahrungskette zu halten.

Auf Grund dessen ist der Primärsektor der größte Empfänger von F&E-Fördermitteln der Regierung, sodass Agritech als ein Schwerpunktsektor ausgewählt wurde. Die Regierung hat 6,9 € Millionen direkt in die Entwicklung von Agrartechnik investiert, einschließlich der Gründung einer Akademie für landwirtschaftliche Robotik. Weitere Investitionen in die Agrartechnologie stammen aus dem 51-Millionen-Euro-Topf, der für den Sustainable Food and Fibre Futures Fund vorgesehen ist. Die 20 größten neuseeländischen Agritech-Unternehmen investieren jährlich zusätzlich 58,8 € Millionen in Forschung und Entwicklung.

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Herausforderungen

Die rund 1000 aktiven Firmen innerhalb des boomenden neuseeländischen Agritech-Sektors stehen noch vor einer Reihe von Herausforderungen, bevor sie ihr Potenzial vollkommen ausschöpfen können. Die Agritech-Exporte stagnierten in den letzten fünf Jahren und liegen bei etwa 730 € Millionen jährlich. Das Wachstum der Exporte von Nahrungsmitteln und Naturfasern sowie die weltweiten Investitionen in Agritech übertreffen das Wachstum der neuseeländischen Agritech-Exporte deutlich.

Während Neuseeland selbst die Einführung Agritechs vorantreibt, erreicht die Branche in Übersee nicht ihr volles Potenzial. Ursprünglich wurde Agritech in Neuseeland zur Ergänzung der heimischen Landwirtschaft entwickelt und basiert auf Managementsysteme für Weiden - ein Modell mit Seltenheitswert auf internationalen Märkten. Die weltweit vorherrschenden Landwirtschaftssysteme nutzen nicht dieselbe Art von Technologien. Neuseelands technologische Innovatoren haben keine internationalen Märkte angestrebt, da sie sich in erster Linie auf die heimischen Märkte konzentrieren. Bisher wurde das Potenzial für Innovationen in Anpassung an Auslandsmärkte sowie potentielle Lösungen von Problemen in Übersee nicht ausgeschöpft.

Darüber hinaus produziert Neuseeland zwar Weltklasse-Forschung, kämpft aber zugleich damit, forschungsbasierte Agrartechnologie-Ideen auf den Markt zu bringen. Dem Sektor fehlt das Kapital und die Erfahrung in der Kommerzialisierung, welche es ihm ermöglichen könnten, zu expandieren und auf globaler Ebene zu konkurrieren.

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Chancen

Trotz bestehender Herausforderungen verfügt Neuseeland über alle notwendigen Bedingungen, um Wachstum im Bereich Agritech und Landwirtschaft zu ermöglichen. Vom guten Ruf in der Landwirtschaft und Spitzenforschung bis hin zum geografischen und saisonalen Vorteil - Neuseeland wimmelt von Möglichkeiten für innovative Agritech-Firmen. Schätzungen gehen davon aus, dass eine höhere Akzeptanz neuseeländischer Agritech-Lösungen in den heimischen Betrieben sowie einen zusätzlichen Wert von 10,3 € Milliarden in Bezug auf landwirtschaftliche Produktion und Exporte auf internationaler Ebene haben könnte.

Die Automatisierung der neuseeländischen Grundstoffindustrien schreitet bereits in rasantem Tempo voran. Trotz Zunahme der landwirtschaftlichen Nutzung verfügt Neuseeland nicht über genügend Arbeitskräfte, um diese zu unterstützen. Die Industrie ist stark von sowohl qualifizierten als auch unqualifizierten Arbeitsmigranten abhängig, und da Saisonarbeiter aufgrund der Covid-19-Grenzbeschränkungen derzeit nicht ins Land einreisen dürfen, hat sich der Arbeitskräftemangel weiter verschärft. In den nächsten 10 Jahren werden zusätzlich 26.000 Arbeitskräfte benötigt, was Farmen und Lagerhäuser dazu veranlasst, nach automatisierten Lösungen zu suchen, um das Defizit auszugleichen. Roboter werden schon jetzt zum Pflücken und Verpacken von Obst eingesetzt. Im Jahr 2019 wurde das erste vollautomatische Kühlhaus unter Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz eröffnet.

Weiterhin treiben die Auswirkungen des Klimawandel auf die Landwirtschaft neue umweltfreundliche Agritech-Lösungen voran. Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, von denen 40% der Gesamtemissionen auf die Landwirtschaft zurückfallen, ist entscheidend für die Zukunft des Sektors. Veränderungen bei den Durchschnittstemperaturen, Niederschlägen und Klimaextremen wirken sich bereits auf die Bewässerung und den Bedarf an Wassermanagement aus. Durch den Klimawandel wird zudem eine Zunahme von Schädlingen und Krankheiten erwartet und somit ein Bedarf an Technologien zur Überwachung und Messung von Insektenschwärmen. EIn weiteres Problem stellt die Verschmutzung der neuseeländischen Wasserwege dar.

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